Unter dem Motto «Komponistinnen» lädt das Continua Sie zu einem abwechslungsreichen und inspirierenden Abend ein. Lassen Sie sich von heldenhaften, mystischen, tänzerischen und zutiefst berührenden Klängen überraschen und feiern Sie mit uns die Vielfalt weiblicher Kreativität.
Wussten Sie, dass bei den BBC Proms, dem größten und bekanntesten Festival für klassische Musik weltweit, trotz aller Bemühungen nur 13,6 % der gespielten Werke und nur 8,6 % der gesamten Aufführungszeit von Frauen komponiert waren? Der Continua Orchesterverein Suhr setzt dazu einen deutlichen Kontrapunkt: Unter dem Motto „Komponistinnen“ präsentiert unser Herbstkonzert ausschliesslich Musik von Frauen – vom 19. Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Werken.
Der Continua Orchesterverein Suhr lädt Sie zu einem besonderen Abend ein: Musik von sechs Komponistinnen, die jede auf ihre Weise Geschichte schreiben und schrieben. Jesselyn Joy Dudinsky (geboren 1998), eine junge Komponistin aus Panama City, führt uns mit ihrem heroischen «The Highland Games» in die Welt der schottischen Wettkämpfe, während Soon Hee Newbold – 1974 in Seoul geboren, als Kind adoptiert und heute erfolgreiche Filmkomponistin – in «Elementa» die vier Elemente lebendig werden lässt und in einer Reise durch Kentucky die frische Luft, die erdgebundene Natur und das Aufeinandertreffen von Feuer und Wasser hörbar macht.
Die finnische Klangpionierin Kaija Saariaho (1952-2023), die in Paris Elektroakustik erforschte, präsentiert in ihrem Satz «Misterioso» aus ihrem Werk «Nymphéa Reflection» geheimnisvolle Live‑Klänge. Aus dem 19. Jahrhundert stammt das Scherzo aus dem Nonett der Französin Louise Farrenc (1804-1875) – sie war die einzige Frau mit einer Professur am Pariser Konservatorium und wurde beispielsweise von Berlioz und Schumann hoch geschätzt. Zunächst erhielt sie ein um 200 Francs geringeres Gehalt als ihr Kollege Henri Herz. Erst 1850 erreichte sie durch Eingaben beim Direktor eine Lohn-Angleichung.
Lili Boulanger (1893-1918), erste Frau im Prix de Rome, schrieb mit nur 20 Jahren preisgekrönte Musik; der erste Satz ihres «Psaume 129» entstand 1916 während ihres zweiten Aufenthalts in der Villa de Medici in Rom und besticht durch dramatische Farben. Den Abschluss bilden der 1. und 3. Satz aus Florence Prices Sinfonie Nr. 1 e‑Moll und ihr inniges «Adoration» – ein kraftvolles Zeugnis der ersten afroamerikanischen Frau, deren Sinfonie von einem grossen Orchester aufgeführt wurde. Sie ersetzt das konventionelle Scherzo des dritten Satzes durch einen energiegeladenen Juba‑Tanz.
Das Orchester, unter der Leitung seiner Dirigentin Sophie Waldner, freut sich sein Publikum auf eine kurzweilige Reise mitzunehmen – Eintritt frei mit freiwilliger Kollekte.